Selbstmanagement
von Lena Sokoll
Was ist eigentlich Selbstmanagement? Die Frankfurter Allgemeine hat dafür eine passende Definition formuliert:
Bei Selbstmanagement handelt es sich um die Fähigkeit, unabhängig und selbstständig für die Gestaltung der eigenen beruflichen oder persönlichen Entwicklung zu sorgen.
Selbstmanagement bedeutet letztlich, seinen Arbeitsalltag bewusst in die Hand zu nehmen und sich selbst besser zu organisieren, den Überblick zu behalten, die eigenen Aufgaben zu planen und zu priorisieren.
Für ein erfolgreiches Selbstmanagement fängt es immer mit der Zielsetzung an.
Es beginnt mit der Zielsetzung
Es ist wichtig Ziele zu haben, denn sie geben unserem Leben eine wichtige Orientierung. Das fand der Psychologe Patrick Hill (Caleton University) in einer Studie heraus.
Aber wie setzen Sie sich selbst ein Ziel?
- Ein Ziel muss klar sein. Definieren Sie klar Ihr Ziel. Das kann nach der SMART-Methode geschehen, siehe unten. Wichtig ist, dass Sie es positiv formulieren, das Warum klären, vom Ende her denken und dann rückwärts in immer kleineren Zeitschritten Zwischenziele festlegen.
- Akzeptieren Sie, dass Ziele sich ändern können. Halten Sie nicht stur an gesteckten Zielen fest, denn Lebensumstände können sich ändern. Seien Sie daher flexibel und passen Sie ihre Ziele den neuen Umständen an oder legen Sie neue Ziele fest.
- Stehen Sie hinter Ihrer Arbeit. Wer hinter seiner Arbeit steht und Spaß an ihr hat, setzt sich automatisch Ziele, da Sie ganz genau wissen was Sie erreichen wollen.
Methoden für Ihre Selbstorganisation
Wir haben hier für Sie unsere Top-3-Methoden zur Selbstorganisation zusammengestellt:
Die ABC-Methode
steht dafür, Aufgaben nach ihrer Wichtigkeit zu ordnen:
- A-Aufgaben: sehr wichtig und müssen sofort erledigt werden.
- B-Aufgaben: weniger wichtig und können später erledigt oder delegiert werden.
- C-Aufgaben: kaum wichtig bis unwichtig und können delegiert, auf die Warteliste oder sogar verworfen werden.
Und was ist wichtig? Das, was Sie in Ihren Zielen näherbringt.
Die ALPEN-Methode
ist eine Art von Tagesplan und steht für:
- Aufgaben aufschreiben
- Länge einschätzen
- Pufferzeit einplanen (max. 60 % der Arbeitszeit verplanen)
- Entscheidungen priorisieren
- Nachkontrollieren (was erreicht wurde) und Erreichtes sich vergegenwärtigen
Unerledigte Aufgaben werden dann auf den nächsten Tag übertragen. Es entsteht so Plan für den Arbeitstag, an dessen Ende Sie Erfolge sehen können.
Die SMART-Methode
ist eine der bekanntesten Methoden zur Formulierung von Zielen und wurde bereits 1956 entwickelt. Dabei steht SMART für:
- Spezifisch: Ziele sollen so spezifisch wie möglich beschrieben werden.
- Messbar: Orientieren Sie sich dabei an messbaren Fakten.
- Attraktiv: Planen Sie so, dass Sie auch Lust haben, das umzusetzen.
- Realistisch: Was Sie sich vornehmen muss natürlich auch machbar sein.
- Termingerecht: Das bedeutet, die Aufgaben zeitlich bindend zu planen. Also etwa: Bis Ende des Jahres will ich die Weiterbildung XY mit Zertifikat und guter Benotung haben.
So werden SMARTe-Ziele noch erfolgreicher:
Überlegen Sie, welche Aufgaben wichtig sind und welche vernachlässigt oder weggelassen werden können. Nutzen Sie dafür das Pareto-Prinzip:
Kurz beschrieben besagt das Pareto-Prinzip, dass nur ein geringer Teil der täglichen Aufgaben wirklich relevant für die Erreichung der zentralen Ziele ist. Es geht sogar so weit, dass es besagt, dass 80 Prozent der Ziele mit nur 20 Prozent des Aufwands erreicht werden können. Der Großteil der Anstrengungen wird hingegen auf das Erreichen der letzten oft nicht mehr wirklich wichtigen 20 Prozent verwendet oder geht überhaupt ins Leere. Höchste Zeit also, seine Kraft zu entfesseln, indem die Kraft in die wichtigen Dinge gesteckt werden.
Formulieren Sie Ziele in der Ich-Form, z.B. „Ich werde bis zum 01.09.2021 meine Fitness so stärken, dass ich wieder 5 km in 25 Minuten joggen kann.“
Visualisieren Sie sich Ihr Ziel: Hängen Sie sich Bilder auf, die Sie an Ihr Ziel erinnern.
Ziele unterteilen und einteilen: Jeder Marathon beginnt mit einem ersten, kleinen Schritt.
Die Verhältnismäßigkeit beachten: Kurzfristige Ziele sollten nicht zu groß sein, langfristige nicht zu klein. So vermeiden Sie, sich durch Über- und Unterforderung zu demotivieren.
Nehmen Sie Hilfe an: Nicht jedes Rad muss neu erfunden werden. Hilfe anzunehmen ist ein Zeichen von Stärke und bewahrt vor unnötigen Stolperfallen. Hilfe gibt einen richtigen Schub und verhilft zum langfristigen Erfolg.
Und zu guter Schluss: Wann immer Sie Ihre Gewohnheiten verändern wollen, überlegen Sie, wie Sie sich für jeden erfolgreichen Schritt belohnen. Damit ist nicht vermehrter Konsum gemeint, sondern kleine Rituale zu schaffen, die Ihnen gut tun und Freude bereiten. Vielleicht ein Buch lesen, Ihren Lieblingssong laut mitzusingen oder quer durch die Wohnung zu tanzen.